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Im Interview – Bernadette La Hengst

lahengstpressefoto-1.jpg Bernadette La Hengst ist eine Elektropop Musikerin aus Berlin. Sie dürfte vielleicht einigen noch aus ihrer Hamburger-Zeit mit „Die Braut haut ins Auge“ bekannt sein. Seit 2000 ist sie Solo unterwegs und veröffentlichte bisher 2 Alben, das 3. erscheint in Kürze. Ihre Musik reicht von elektronisch tanzbarer Chansons bis Trash-Dance-Hits.

Auf dem kommenden Album „Strom und Drang“ singt sie zusammen mit Doctor Renz den Song „Das allererste Mal“, welcher einigen auch schon von der Bette Frost Tour bekannt sein dürfte.

Mehr Infos: Myspace, Wikipedia, Website

Für Definition-von-Fett.de gab sie exklusiv ein Interview.

Du bist einer der Gäste auf dem neuen Album „Strom und Drang“. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?
Doctor Renz bzw. Martin hat mir eine Mail geschrieben, mit der Anfrage, ob wir nicht zusammen ein Duett singen wollen. Wir kannten uns vorher nicht persönlich, komisch eigentlich, denn wir haben 15 Jahre in der selben Stadt gewohnt (Hamburg), aber wahrscheinlich sind die verschiedenen Musikszenen dann doch zu weit voneinander entfernt. Mittlerweile wohne ich seit 3 Jahren in Berlin.
Auf jeden Fall hat er gleich eine Rohfassung des Liedes „Das allererste Mal“ als mp3 drangehängt, und weil er so charmant gefragt hat und mir das Lied gefiel, habe ich mich gleich ein paar Tage später daran gesetzt, einen Demogesang drauf gesungen und ihm zurück gemailt. Ist schon ganz schön, mit dem Internet die Möglichkeit zu haben, über die Ferne mit anderen musikalisch zu kommunizieren. Das wird mittlerweile meine Spezialität, nehme grad auch ein Lied mit indischen Jugendlichen in Delhi auf, wir schicken uns immer neue Ideen als mp3 hin und her, bis es fertig ist. Da spare ich mir lange Flugzeiten und habe trotzdem das Gefühl, wir hätten uns getroffen.

Kannst du kurz erzählen worum es in dem Lied geht?
Das Lied ist ein euphorischer Lovesong mit Hang zum Pathos, allerdings positivem Pathos, und das gibt es ja nicht so oft, die meisten wirklich berührenden Liebeslieder handeln von dem Schmerz der Trennung, dieses Lied ist ein hoffnungsvolles in die Zukunft schauen, mit offenem Blick in die nächste Liebe stürzen. Also, eigentlich den Moment des Verliebens einfangen, diese hysterische Überheblichkeit, zu meinen, daß man Deutschlands oder der Welt größtes Liebespaar sein wird, weil man ja auch nichts anderes mehr um sich herum wahr haben will. Dabei ist der quasi Refrain ja auch eine kleine Anspielung auf „Deutschland sucht den Superstar“, was ich ganz schön finde, aber dann auf meinen Vorschlag in der letzten Strophe internationalisiert wurde (mit der ganzen Welt). Mir gefällt uch musikalisch daran, daß es so eine Soulpunk/Gospel Euphorie hat, der man sich kaum entziehen kann.

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Foto: Nicole

Auf der Bette Frost Clubtour standest du bereits mit dem Broten auf der Bühne. Wirst du auf der kommenden Tour wieder mit dabei sein?
Ich war beim Berlin Konzert als Gast bei dem Lied auf der Bühne, was uns allen viel Spaß gemacht hat, und ich denke, wenn ich bei der großen Tour im Frühjahr/Sommer Zeit habe, werden wir das wiederholen. Allerdings bin ich sicher, daß die beiden anderen Jungs meinen Part auch glanzvoll ersetzen können, ist immer schön, wenn Menschen für Lieder ihr Geschlecht ändern und wenn nicht, dann ist es ein weiterer Meilenstein der Band im Sinne von „Schwule Mädchen“.

Hast du Platten von Fettes Brot, wenn ja, welche war deine Erste?
Ich muss gestehen, ich hab leider bisher keine Platte von Fettes Brot, kannte und mochte aber einige Lieder, und sie waren für mich immer eine der interessantesten und lustigsten deutschen HipHop Acts.

Ist in nächster Zeit ein neues Soloalbum geplant?
Ja, mein nächstes Soloalbum mit dem Titel „Machinette“ ist gerade fertig geworden und kommt im April bei Trikont raus. Leider war es zu spät für einen Gastauftritt von Doctor Renz auf meiner Platte, aber das kann ja noch passieren, denn unsere Stimmen passen sehr gut zusammen…